Buenos Aires

Hallo liebe/r Leser/in,   

Aufgrund auf meiner Reise im Monat Mai, möchte ich Ihnen gerne das Land Argentinien, im Besonderen die Stadt Buenos Aires vorstellen. 

Im Mai habe ich für eine Woche eine Freundin in Südamerika besucht, in der wunderschönen Hauptstadt Buenos Aires.

Ein paar kurze Fakten zu Buenos Aires bzw. Argentinien:

Argentinien hat eine Fläche von 2,8 Mio. km², ist der achtgrößte Staat der Erde und Deutschland würde somit 7,77 Mal in Argentinien passen. 

Bedingt durch  die langen Nord-Süd Ausdehnung ist das Land mehreren Vegetations- und Klimazonen zugehörig. Aber nicht nur Flora und Faune sind von unschätzbarem Wert in diesem Land, sondern vor allem auch das Gebiet rund um Salta im nordwestlich gelegenen Teil Argentiniens. Dies war unter anderem das Forschungsgebiet meiner geschätzten Freundin und Geologin.

Der Salta -Riss ist ein interkontinentaler Graben mit dicken Syn- und Post Rissen (bezogen auf die einzelnen chronostratigraphischen Phasen der Erdgeschichte: Perm bis Trias und Mitteljura bis Holozän) Vorkommen, die ausgiebig für Erdölförderung erkundet wurden. Die sogenannte Cianzo- Synklinalfalte (= Trogfalte) bietet genau diese atemberaubenden Aufnahmen der gesamten Syn- und Post – Rift Sektion.  Die Gegend bietet somit die optimale Gelegenheit, um das Sediment des proximalen Rissrandes, Ablagerungen und die Exhumationsgeschichte der angrenzenden Rissschulter zu untersuchen.

Soweit zu diesem wissenschaftlichen Exkurs.

 

Da wir uns auf der Südhalbkugel  befinden war zu meiner Reisezeit gerade Herbst, aber dennoch hat man beim Verlassen des Flughafens sofort gemerkt, dass man sich in einem anderen Land befindet, allein schon aufgrund des Klimas und des unvergleichbaren Dufts der einem empfängt, der eher nach Abenteuer riecht als nach Heimat.

Eine nächtliche Taxifahrt und ein paar Stunden Schlaf später war es dank Zeitverschiebung schon wieder Morgen und die Entdeckungstour durch die große pulsierende Stadt konnte los gehen.

Sich in einer fremden Stadt treiben zu lassen und zu sehen, wohin es einen führt, lässt einen die schönsten Gassen und Gebäude entdecken.  

Jedoch wurden in der Zeit auch gezielt Sehenswürdigkeiten abgehakt, so wie unzählige Museen, Gärten, die Floralis Genérica und der berühmte Friedhof La Recoleta im gleichnamigen Stadtviertel.

Diesen möchte ich besonders hervorheben mit seinen reichverzierten und prunkvoll ausgearbeiteten, Mausoleen-artigen Gebäuden, die Ruhestätte für unzählige prominenter und berühmter Persönlichkeiten Argentiniens wurden. Daher liefert er den perfekten Einstieg in die bauliche Situation in Buenos Aires.

La Recoleta ist eine ganz andere Art von Friedhof, wie man sie aus Deutschland und Österreich kennt. Nicht nur der besondere Baustil des Friedhofs, sondern auch Straßenlaternen, umliegende Wohnhäuser und Materialitäten deuten auf den kolonialen Einfluss aus spanischer Zeit hin.

Wie man so schön sagt: Andere Länder, andere Sitten.

Dies trifft auch ziemlich auf die verschiedenen Baustile der Wohnhäuser zu, aber nicht nur ihr Stil ist anders, sondern generell die ganze Art und Weise wie gebaut wird. So etwas wie ein Baugesetz scheint es auf den ersten Blick nicht zu geben.

Wie bereits jede andere Stadt auf der Welt entstand auch Argentinien aus den Anfängen einer Siedlung, hier aus dem Jahr 1580, gegründet durch den spanischen Eroberer Juan de Garay. Bei der Planung der Stadt wurde nach dem klassischen Modell der spanischen Kolonialstädte Südamerikas, der Ley de Indias, einem Regelwerk, das vom spanischen König Philipp II. für Kolonisten erlassen wurde, verfahren. Dieses legt den Aufbau neuer Siedlungen in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht fest. Wenn Sie gern mehr über den genauen Aufbau erfahren möchten, dann besuchen Sie doch die Seite der Arch + Zeitung.

Bedingt durch diesen ersten Stadtplanungsprozess, entstand der rechteckige Stadtgrundriss mit seiner Unterteilung in Blöcke. Jeweils der Block im Zentrum am Rande des Flussufers wurde freigehalten. Das spiegelt sich in den unzähligen Gärten wieder, die in ganz Buenos Aires überall zu finden sind und den Menschen dort als willkommene Erholung dienen, in der Mittagspause, auf dem Weg nach Hause oder nach einer anstrengenden Shoppingtour.

Die Blöcke wurden früher in nur 4 Parzellen unterteilt und so ausgelegt, dass ein klassisches einstöckiges spanisches Patio-Haus gebaut werden konnte.

Maximale Gebäudehöhe, sowie ausreichende Belichtung, Vorschriften wie wir sie auch bei uns kennen, wurden eingehalten und schafften somit lineare Straßenräume und flächige, kontinuierliche Fassadenflächen ohne weitere Rücksprünge. Aber wie sich so vieles auf der Welt verändert bei Bevölkerungswachstum, so hat sich auch die Parzellenteilung verändert und sich vervielfacht. Die Folge daraus waren hohe, komplexe Wohntürme, kleine Zubauten zwischen den einzelnen Gebäuden, verschachtelte Zugänge und Bildung von Slum – Siedlungen.

Und gerade, weil die Stadt so anders ist, ist sie faszinierend, man wundert sich wie das alles funktionieren kann, nicht nur baulich, sondern auch in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht.

Ich denke, daher reisen wir als Menschen, um andere Städte und Länder zu entdecken, andere Sitten und Kulturen, „etwas“ anderes sehen, wie wir so schön sagen, aber auch um aus unserer gewohnten Umgebung auszubrechen, uns weiterzubilden, dass wieder schätzen lernen, was wir immer als selbstverständlich betrachtet haben.

Andere Länder und andere Kulturen bewegen etwas in uns, sie verändern uns und nach jeder Heimkehr hat sich etwas in uns gewandelt.

Lassen Sie sich inspirieren, wenn Sie durch die Bilder stöbern, bleiben Sie offen für Neues und neugierig für Andersartigkeit. 

 

Einen kleinen Tipp zum Ende hin, der absolut nichts mit Architektur zu tun hat, sind die tollen Restaurants und Cafés, die man oft in den kleineren Zwischenstraßen finden kann. Sollten Sie die Stadt einmal besuchen, kann ich Ihnen sehr das Restaurant Santos Manjares und das Revire ans Herz legen, die Steaksorten sind hier vorzüglich, die Bedienung sehr freundlich und zuvorkommend.

Ein wunderbares kleines Café zum Frühstücken ist das CeliGourmet, hier gibt es vor allem für glutenfreie Fans sehr gute Sachen, im hippen Café Alma sitzt es sich nicht nur gemütlich, sondern es gibt auch tolle Müsli – Bowls; im Stadtteil Recoleta gibt es das Jessy’s Deli, hier wird ebenfalls auf ein gesundes und kräftigendes Frühstück, ob süß oder deftig, da ist für jeden etwas dabei.

 

Als architektonisches Gebäude kann ich Ihnen sehr das alte Theater El Ateneo Grand Splendid empfehlen, dass im späteren Verlauf in eine riesige Buchhandlung umgebaut wurde. Absolut sehenswert. Außerdem sollten Sie sich unbedingt die Puente de la Mujer von Santiago Calatrava, im Hafenviertel Puerto Madero anschauen. 

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